Absterben des Motors nach längeren Strecken

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Tobi
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Absterben des Motors nach längeren Strecken

Beitrag von Tobi »

Einige von Euch haben ja mitbekommen, weswegen ich auf dem Weg zum Frühjahrstreffen wieder umkehren musste. Nach rund 100 km fing der Motor auf einmal zum Stottern an und ist abgestorben. Nach ca. 5-10 Minuten konnte ich wieder weiterfahren, aber nach wenigen Minuten passierte es wieder. Nach dem dritten Mal bin ich dann umgekehrt und in vielen Etappen heimgefahren.
Mein erster Verdacht war eine Unterversorgung mit Benzin auf Grund eines Problems mit dem Druckschalter (die Benzinpumpe wurde erst vor 3 Jahren neu eingebaut). Allerdings war das Kabel vom Druckschalter eh schon abgezogen, was das Relais dann sowieso deaktiviert hätte. Ich hatte seitdem kaum Gelegenheit zu testen, bin nur kürzere Strecken ohne Probleme gefahren. Am Samstag bin ich dann mal 40 km ohne Probleme gefahren, nach einer halben Stunde nochmal 20 und dann nach rund 10 Minuten nochmal 25, als der Motor kurz vor dem Ziel wieder ins Stottern geriet, dann aber doch nicht ausging. Am Dienstag bin ich gut 90 km am Stück ohne Probleme gefahren. Abends am Weg zurück wars wieder kein Problem, bis an der Autobahnausfahrt das Stottern wieder anging und ich 500 Meter weiter stehen geblieben bin. Wenn ich dann versuche den Motor anzulassen, zündet er noch ein paar Mal, geht aber nicht an. Nach 5-10 Minuten ist er wieder gelaufen und ich bin die letzten 2 km heimgefahren.
Eigentlich möchte ich jetzt zum Treffen nach Italien fahren und da möchte ich lieber durchfahren können.
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das was mit der Benzinversorgung ist. Es sieht sehr danach aus, als wenn etwas nach längerer Fahrt überhitzt und dann versagt. Wenn es dann etwas abkühlt, geht es wieder kurz, bevor es evtl. wieder zu heiß wird. Kann das die Dinoplex sein? Würde der Motor dann auch erst stottern oder gleich ausgehen? Zum Umschalten der Dinoplex bin ich zuletzt leider nicht gekommen, da ich daran nicht gedacht habe.
Vielleicht hat ja jemand nen guten Tipp für mich, wonach ich suchen könnte.
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alh
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Re: Absterben des Motors nach längeren Strecken

Beitrag von alh »

Bei einem Dinoplex Defekt geht der Motor typischerweise sofort aus, oder man bekommt erst Fehlzündungen und die Leistung geht langsam runter. Stottern und dann ausgehen ist eigentlich untypisch. Wäre trotzdem mal ein guter Test, im Emergenza Modus zu fahren und zu sehen, ob sich was ändert.

Schwer zu sagen, ob es ein Temperaturproblem ist, zumindest scheint er ja im kalten Zustand immer anzuspringen und erstmal zu laufen?

Wenn beim Stottern und ausgehen keine Fehlzündungen durch den Auspuff kommen, deutet das auf die Benzinzufuhr. Direkt nach dem stehenbleiben (wenn es die Logistik erlaubt ;-) ) mal zwei oder drei der Kerzen rausschrauben, trocken=Benzinproblem, nass=Zündungsausfall.

Kleiner Test, wenn Du eine Zündzeitpistole hast, dann schliess die mal so an, das Du sie während der Fahrt z.b. auf den Beifahrersitz legen kannst, Abnahmeklammer an das Hauptkabel vom Verteiler. Wenn/während der Motor ausgeht und die Zündzeitpistole (während der Wagen/Motor noch dreht, eingekuppelt bleiben) immer noch blinkt, ist die Zündung ok.
Weiterer Test, etwas aufwendiger, häng ein Druckmanometer per Schlauch/T-Stück direkt zwischen die Vergaserbank und die Benzinzuleitung und schau Dir an ob der Zuleitungsdruck stabil bleibt, wenn der Wagen anfängt zu stottern.

Checkpoints:
- Anschlüsse an der Zündspule ok? Sicherung für die Zündung ok und nicht korrodiert?
- Benzinpumpe und Kabel/Anschlüsse/Sicherung dahin ok?
- Benzinfilter verstopft, Dreck im Tank?
- Kabel von der Dinoplex zum Verteiler ok? Schraubanschluss am Verteiler und Kabelverbindung zu den Kontakten innen ok?
Emanuel H
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Re: Absterben des Motors nach längeren Strecken

Beitrag von Emanuel H »

Ich hatte dasselbe Problem bei meinem Coupé, und dort lag das Problem beim Tank, bzw. dessen Innenversiegelung, die sich nach den langen Jahren, in denen der Wagen rumstand und aufgrund der modernen Kraftstoffe gelöst hatte. Dadurch wurde der Benzinfluss gestört und der Motor starb irgendwann nach ca. einer Stunde zum ersten mal ab. Nach dem ersten Absterben wurden die Intervalle immer kürzer bis er schliesslich alle paar Kilometer stehenblieb. Jedesmal lief er dann nach ca. 15 Minuten wieder, aber nur um dann auch wieder abzusterben. Ich habe dann den Tank innen reinigen lassen, die alte Farbe kam raus und der Hohlraum wurde verzinkt. Dann war dieses Problem weg. Richtig gut läuft er aber erst, seit ich im Frühjahr die Webers habe revidieren lassen.
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Tobi
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Re: Absterben des Motors nach längeren Strecken

Beitrag von Tobi »

Vielen Dank für die guten Tipps! Ich habe leider kaum noch Zeit bis zum Herbsttreffen und auch kaum Zeit zur Fehlersuche/-behebung. Ich hab mir schon überlegt, einfach mal Dinoplex und Spule zu wechseln, falls es das ist. Mit der Zündzeitpistole könnte ich dies aber auch als Fehlerursache ausschalten/bestätigen. Aber das mit dem Tank hört sich interessant an, v.a. wenn Du genau dasselbe Problem hattest. Aber wo setzt sich da dann der Dreck zu? Und warum ist der Weg nach 10 Minuten wieder frei und setzt sich dann gleich wieder zu. Wenn der Dino aber wieder eine Zeit lang steht, dauert es wieder recht lange, bis er zum ersten mal stehen bleibt. Ich brauche eine schnelle (provisorische) Lösung. Den Tank kann ich nicht so schnell überholen lassen.
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alh
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Re: Absterben des Motors nach längeren Strecken

Beitrag von alh »

Tobi hat geschrieben:Vielen Dank für die guten Tipps! Ich habe leider kaum noch Zeit bis zum Herbsttreffen und auch kaum Zeit zur Fehlersuche/-behebung. Ich hab mir schon überlegt, einfach mal Dinoplex und Spule zu wechseln, falls es das ist. Mit der Zündzeitpistole könnte ich dies aber auch als Fehlerursache ausschalten/bestätigen. Aber das mit dem Tank hört sich interessant an, v.a. wenn Du genau dasselbe Problem hattest. Aber wo setzt sich da dann der Dreck zu? Und warum ist der Weg nach 10 Minuten wieder frei und setzt sich dann gleich wieder zu. Wenn der Dino aber wieder eine Zeit lang steht, dauert es wieder recht lange, bis er zum ersten mal stehen bleibt. Ich brauche eine schnelle (provisorische) Lösung. Den Tank kann ich nicht so schnell überholen lassen.
Roststücke oder Versiegelungsreste stellen sich gerne mal quer in der Zuleitung und verschliessen dann Schlauchübergänge oder enge Stellen, durch den Druck und die Vibrationen vom Fahren können die sich dann wieder lösen und wenig später wieder als Verschluss aktiv werden.

Schau mal in Deinen Benzinfilter und/oder Druckminderer, ob sich da schon was gesammelt hat. Alternativ den Schlauch vor der Benzinpumpe lösen, und den Tankinhalt durch ein Sieb in einen Kanister laufen lassen (Bühne ist da hilfreich), da siehst Du auch schnell ob da ein Problem ist. Wenn Du Dir von einer befreundeten Werkstatt ein Digitalendoskop ausleihen kannst, um Dir den Tank mal von innen anzusehen, wär das auch schon brauchbar. Oder leeren, ausbauen und durch die Öffnung des Benzinstandsensors mit einer Taschenlampe anschauen. Vorsicht mit statischer Entladung/Wollkleidung bei sowas.

Schnellste Reparatur: Tank ausbauen und bei einem Beschichter (oder selbst, Knochenarbeit) mit ein paar Kilo Stahlkugeln füllen und rotieren lassen um die Farbreste/Dreck/Rost rauszubekommen. Benzinpumpe raus und säubern, Filter erneuern. Schläuche vom Motor nach hinten für den gröbsten Dreck mit Druckluft durchpusten, dann mit Benzin von vorne nach hinten spülen.
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Tobi
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Re: Absterben des Motors nach längeren Strecken

Beitrag von Tobi »

Danke nochmal für die guten Tipps. Im Filter müsste ich eigentlich was erkennen können. Und schön, das ich mal wieder einen grund habe, mein Endoskop zu benutzen ;)
Da weiß ich jetzt, was ich am Wochenende mache. Und die nächste Anschaffung ist eine Hebebühne ...
Matthias Appel
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Re: Absterben des Motors nach längeren Strecken

Beitrag von Matthias Appel »

Hallo Tobi, schaue als erstes ganz einfach mal nach der Tankentlüftung, vielleicht ist einfach nur diese verstopft. Wenn der Dino mal wieder bockt, halte an und öffne den Tankdeckel. Wenn wenn Luft nachschlürft bzw. einen Unterdruck aufgebaut hat, weißt du, woran das liegt. Die Entlüftung ist ein kleiner Stutzen mit dünnem Schlauch, oben in der Nähe des Einfüllstutzens. Wenn der Verstopft ist, fließt das beste Benzin nicht mehr.
Gruß, matthias
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Tobi
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Re: Absterben des Motors nach längeren Strecken

Beitrag von Tobi »

Matthias Appel hat geschrieben:Hallo Tobi, schaue als erstes ganz einfach mal nach der Tankentlüftung, vielleicht ist einfach nur diese verstopft. Wenn der Dino mal wieder bockt, halte an und öffne den Tankdeckel. Wenn wenn Luft nachschlürft bzw. einen Unterdruck aufgebaut hat, weißt du, woran das liegt. Die Entlüftung ist ein kleiner Stutzen mit dünnem Schlauch, oben in der Nähe des Einfüllstutzens. Wenn der Verstopft ist, fließt das beste Benzin nicht mehr.
Gruß, matthias
Danke für den Tipp Matthias, aber das ist es sicher nicht. Mein Tankdeckel ist aus dem Grund immer nur um eine Viertelumdrehung aufgeschraubt - grad so dass er nicht vom Gewinde fällt ;)
Matthias Appel
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Re: Absterben des Motors nach längeren Strecken

Beitrag von Matthias Appel »

Aha Du Schlamper, da weißt du ja, an welcher Ecke du suchen musst. Wenn Du schon weißt, dass da keine Luft nachkommt, dann braucht der Deckel ja nur einen Tuck zu fest sitzen und du hoppelst herum. Also Tank und Rohre putzen, dann können wir dich in Italien empfangen!
;-) matthias
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Tobi
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Re: Absterben des Motors nach längeren Strecken

Beitrag von Tobi »

Den Deckel hab ich vorgestern als Erstes gecheckt, aber der sass locker wie immer ;)
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