Motorrevision

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kberbalk
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Motorrevision

Beitrag von kberbalk »

Habe einen Motor 2400 komplett zerlegt, neu bohren und wuchten lassen, Zylinderköpfe überholt und bei Dinoparts alle entsprechenden Teile gekauft. Zusammenbau sollte kein Problem sein. Allerdings Der Knackpunkt ist die STEUERUNG. Die Einstellung ist heikel und offenbar nicht so Ohne. Frage: Hat von Euch schon jemand einen Zusammenbau erfolgreich abgeschlossen ? Und kann mir jemand von Euch sagen wie die Sequenz - Zylinderköpfe- Ketten- Zahnräder- Nockenwellen- usw abläuft. Was kommt zuerst und dann...Da steh ich halt ziemlich schwach da.
Wäre schön, wenn mir da jemand auf die Sprünge helfen könnte.
LG aus Wien Karl
Argonaut
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Re: Motorrevision

Beitrag von Argonaut »

Uiii... das siehr mir so aus, als wenn du grundsätzlich etwas von Motoren verstehst, aber nicht notwendigerweise von einem Dino-Motor. Da würde ich schon einen Spezialisten zu Rate ziehen.
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ThomasK
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Re: Motorrevision

Beitrag von ThomasK »

Ja das ist ziemlich kniffelig und man braucht Geduld und muss wissen was man tut. Lass mich kurz skizzieren wie das vom Prinzip funktioniert. Ohne Anspruch einer vollständigen Anleitung. Ich Stimme zu, da sollte am Besten jemand ran der dies schon gemacht hat.

Wenn die Zahnräder lose sind, die Nockenwellen in die richtige Stellung bringen, natürlich wenn die Kurbelwelle richtig steht. Das ist etwas schwierig da die Federn die Nockenwelle immer dreht. Wenn Du die Stellung hast, hast Du mit Glück zwei Löcher in denen die Pins passen um das Zahnrad auf die Welle zu fixieren. Wenn nicht Kettenspanner lösen, Kette runterdrücken, Spanner spannen, Zahnräder verdrehen, Kettenspanner wieder lösen und erneut versuchen.
Matthias Appel
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Re: Motorrevision

Beitrag von Matthias Appel »

Es gibt eine Reparaturanleitung zur Überholung des Motors. Wenn du dich genau an die hältst, kann nichts schief gehen. Worauf du achten musst, man kann die Kolben falsch herum einbauen.
Motorinstandsetzer müssen aufpassen und die die Ventilsitzringe mit einer sehr strammen Passung einbauen. Keine Maße von heutigen Autos verwenden, das heutige Aluminium ist deutlich härter als das alte an den Dinos. Wenn die Passung nicht stimmt fallen irgendwann die Sitzringe heraus, das ist häßlich.
Wenn der Motor ausgebaut ist , kannst du ideal den genauen OT mit einer Messuhr prüfen, aber die Marken am Motor stimmen sehr gut.
Dann den Motor inkl. Köpfen zusammenbauen und die Marken an den Nockenwellen genau einstellen. Mit den Zahnrädern und den Stiften an den Wellen geht das ganz genau, ist aber etwas fummelig. Wenn du das noch nie gemacht hast, würde ich das einem Motorinstandsetzer oder Fa. dinoparts geben.
Viel ERfolg, Matthias
Alquati
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Re: Motorrevision

Beitrag von Alquati »

Ein fachlicher Motorinstandsetzer muß oder sollte min. auch anhand eines Werkstatthandbuchs nachschaun was er tut.
Ohne richtige org. Literatur ist es nicht korrekt !

Dinoparts ist eine gute Adresse für Technik allgemein...Mechaniker Dominik macht sorgfältige Arbeit an Dinos, ist zum empfehlen !
Vielleicht dort Kontakt aufnehmen und sich beraten lassen

Vg
Peter
kberbalk
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Re: Motorrevision

Beitrag von kberbalk »

Das mit dem Werkstatthandbuch ist mir schon klar. Hab ich aber nicht. Zumindest nicht ein solches wo die Abläufe chronologisch und exakt beschrieben sind. Alles nur sehr kurz und vage gehalten. Hat jemand eine Idee wo ich ein solches Werkstatthandbuch bekommen oder herunterladen könnte.
Bei der Steuerung hat mir Dinoparts versprochen dass sie mich da tel. unterstützen, da ich ja alle Neuteile bei denen gekauft habe. Den Motor habe ich ja selbst zerlegt und alles minutiös dokumentiert und vor allem markiert. Ich denke schon dassich das hinbringe. Aber jede Hilfe ist natürlich wertvoll.
LG Karl B aus Wien
kberbalk
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Dino: Fiat Dino 2,4 Coupe

Re: Motorrevision

Beitrag von kberbalk »

Hallo Matthias Appel,
Danke hilft schon, aber hab ich noch nicht ganz geschnallt. also wenn man kein Loch findet dann sagst Du " Spanner auf-Kette hinunterdrücken" Wo hinunterdrücken ? von oben zwischen den Nockenwellen-Zahnrädern ? dann wieder Spanner zu dann Zahnräder verdrehen …. das versteh ich leider nicht.
Vielleicht kannst Du mir das präzisieren.
Meine Grundfrage (mangels Anleitung) ist die der Zusammenbausequenz. Zylinderköpfe auf Block, Wann kommen die Ketten rein, wann die Nockenwellen, wann die oberen Zahnräder ?
LG KB
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ThomasK
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Re: Motorrevision

Beitrag von ThomasK »

Hallo Karl,

Ich nehme an Du beziehst Dich auf meinen Beitrag, daher antworte ich.

Du musst zuerst die Ketten in den Block / an die Antriebszahnräder einbauen, dann die Köpfe aufsetzen und die Ketten durch den Schacht fädeln. Geht besser zu zweit. Ketten dann mit Schraubenzieher oder so sichern dass die nicht wieder in den Block fallen.

Wenn die Stifte nicht in die Löcher passen musst Du die Zahnräder verdrehen. Dafür darf die Kette keine Spannung haben. Dafür musst Du - nur bei aufgelegten Ketten !- den Spanner lösen, die Kette zwischen den Zahnrädern etwas runterdrücken halten und Spanner festziehen. Dann hast Du keine Spannung auf der Kette und kannst die Zahnräder verdrehen. Bevor Du die Pins reinsteckt Ketten korrekt spannen.

So mach ich es. Ist nirgends beschrieben. Anwendung auf eigenes Risiko. Vorsicht dass Dir der Pin nicht in den Kettenschacht fällt. Hast Du den Kettenspanner mit der Konterschraube im Deckel?

LG Thomas Kräker
Matthias Appel
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Re: Motorrevision

Beitrag von Matthias Appel »

Der Thomas hat das genau richitg beschrieben. Was du auf jeden benötigst ist die Überholunganleitung für den Motor, gibt es hier zum Download für den 2,0 und 2,4l Motor. Und wichtig ist auf die Beschreibung Hauptmerkmale und Daten, Überholungsanleitung. Die ist zwar für den 2,0l geschrieben, vieles gilt aber auch für den 2,4l und dort ist auch die Einstellung der Ketten beschrieben.

Ergänzend kann man noch sagen, du musst dir mal die Nochenwellen im Zylinderkopf ansehen. Da findest du einmal die feinen Markierungen auf der Nockenwelle vorne und dem vordersten Lagerblock der Nockenwelle. Dann sind dort auch die Zahnräder aufgesteckt. Diese Zahnräder sind wie gesagt nur aufgesteckt. Wenn du von vorne schaust, siehst du, das innen in den Zahnrädern viele Löcher gebohrt sind. In zweien davon stecken kleine Stifte, die sind auch nur gesteckt. Gehalten wird das Ganze mit einer dicken Schraube SW 22 oder 24. Diese Schraube ist mit einem Blech gesichert. Wenn du das ganz lösen willst, musst du das Blech aufbiegen und die Schraube lösen. Die sitzt ziemlich fest, daher Schlagschrauber nutzen. Auch die kleinen Stifte sitzen ziemlich fest. Die haben innen ein kleines Gewinde M4 , da kann man eine Schraube hinein drehen und den Stift ziehen. Achtung, wie Thomas schon schreibt, diese Stifte fallen gerne in den Motor. Dann wirst du sehen, dass die Löcher im Zahnrad und in der Nockenwelle nicht alle fluchten, das tun exakt nur 2, eines oben und eines unten je Nockenwelle. Jetzt musst du die beiden Löcher in Übereinstimmung bringen zwischen Nockenwelle-Lochreihe und Zahnrad-Lochreihe, damit bei gespannter Kette genau die Markierung zwischen Nockenwelle und vorderstem Lagerblock übereinstimmen. Und das ganze bitte auch erst bei richtig angezogenen Zylinderkopfschrauben. Wenn du die erst später anziehst verdreht sich das ganze wieder etwas, da sich dadurch der Zylinderkopf minimal mehr setzt. Aber an dne Markierungen sieht man das ;-)
Solltest du gar keine Löcher zur Übereinstimmung finden, musst du den Zahnradkranz (OHNE die Nockenwelle zu drehen) um ca. 2 Zähne verschieben und das Ganze geht von vorne los. Du wirst auf jeden Fall 2 Löcher finden die exakt passen. Das solltes du machen, wenn du ruhig und ausgeglichen bist, nicht in Hektik und Eile. Vorher einen Beruhigungstee trinken oder etwas Schokolade essen...
Denk dran, du hast 4 Nockenwellen und je 2 auf einer Kette.
Viel Spaß bei dem Gefummel
Matthias
Argonaut
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Dino: Fiat Dino 2,0 Spider

Re: Motorrevision

Beitrag von Argonaut »

Tolle Beschreibung
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