Die Benzinversorgung des Fiat Dino
Verfasst: Mo 30. Mai 2011, 15:44
Nachfolgend meine gesammelten Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen zum Thema.
Folgende Komponenten werden betrachtet:
- der Tank
- die Benzinpumpe
- die Benzinleitungen.
Die Vergaser bleiben aussen vor, das ist ein Kapitel für sich.
1. Der Tank
Der Tank besteht aus dem Stahltank selbst, der Befestigung, dem Tankgeber und dem Tankverschluss. Der Tank ist irgendwann nach 30 oder 40 Jahren auch mal mit einer Überholung an der Reihe, da er von Innen Rost und Ablagerungen ansetzen kann, der die Leitungen verunreinigen und zusetzen kann. Den Tank zu restaurieren hab ich mir für den nächsten Winter vorgenommen und wird sicherlich auch eine eigene Geschichte wert sein. Der Tank ist mit zwei Stahlbändern an der Karosserie befestigt, zwischen den Stahlbändern und dem Tank liegen original Filzbänder, die leider Wasser ziehen und so ein Rostherd sind. Sie sollten gegen Gummis oder ähnliches, was kein Wasser speichert, ausgetauscht werden.
Im Tank, zugänglich im Kofferraum unter der Reserveradmulde, steckt der Tankgeber. Dies ist eine Einheit, in der die Leitung zum Vergaser und der Rücklauf von den Vergasern zurück zum Tank enthalten sind, ebenso der Schwimmer mit dem Tankgeber. An den Tankgeber kommt man in der Reserveradmulde unter der ovalen Abdeckung. Kabel abziehen (Position merken), Schläuche lösen, 6 Muttern lösen und nebst Unterlegscheiben vorsichtig entfernen (dass sie nicht in den Tank fallen), dann kann man den Tankgeber mit ein paar Drehungen herausziehen.
Bei der Tankgebereinheit bin ich schon auf das erste Problem gestossen, denn das Sieb, welches groben Schmutz zurückhält, war bei mir nicht mehr Original - normalerweise ist das ein langes „Säckchen“, das bis zur Verdickung im Zulauf reicht; bei mir konnte Schmutz am Sieb vorbei angesaugt werden. Ich habe zwischenzeitlich einen (tatsächlich) neuen Originaltankgeber auftreiben können.
Wenn man den Tankgeber schon mal ausgebaut hat, sollte man ihn auch gleich reinigen. Für die Leitungen bieten sich kleine, dünne runde Bürstchen an, die man z.B. an den Bürstenständen an Weihnachtsmärkten bekommen kann.
Da das Ersatzsieb bei mir nicht ganz dicht war, wurde der Sprit nicht nur durch das Sieb angesaugt, sondern auch durch den Spalt zwischen Sieb und Rohr – was dazu führte, dass mein Netz innen voll Dreck war.
Dadurch wurde natürlich auch Dreck in die Leitungen, in die Benzinpumpe und in die Vergaser gefördert – der Einbau eines Feinfilters ist empfehlenswert.
Die Entlüftung des Tanks erfolgt über den Einfüllstutzen, deswegen darf der Tankdeckel nicht hermetisch dicht sein. Kurz unterhalb des Einfüllstutzens mündet die Entlüftungsleitung im Einfüllrohr. Ich hatte während eines Dino Treffens einen neuen Tankdeckel verwendet, der, ohne dass ich es wusste, hermetisch abschloss. Der Effekt war, dass sich im Tank ein Unterdruck aufbaute, so dass ich beim Tanken den Verschluss nur noch sehr schwer mit einem „Plopp“ aufbekam. Schlimmer war aber, dass sich der Tank dadurch nach Innen wölbte. Gegen diesen Unterdruck kommt die Benzinpumpe nicht immer an, deswegen führt eine fehlende oder nicht korrekt funktionierende Entlüftung manchmal zu mangelnder Spritversorgung, der Wagen geht aus. Oft sind die Pumpen aber so stark, dass sie dann den Tank zusammen ziehen.
Ein anderes schwieriges Thema ist der Gummibalg um den Einfüllstutzen, der Benzingase vom Innenraum fernhalten soll und überlaufenden Sprit beim Tanken unter den Wagen leiten soll. Das Gummi ist eigentlich immer gerissen, gebrochen und zerstückelt, was mit ein Grund für Spritgeruch im Innenraum ist. Um den empfindlichen Balg zu schützen, ist im Kofferraum eine Abdeckung um den Gummibalg eingebaut.
2. Die Benzinpumpe
Der Fiat Dino ist mit einer elektrischen Benzinpumpe ausgerüstet. Diese wird über ein Relais bei eingeschalteter Zündung geschaltet und verfügt über einen Sicherheitsschalter, damit bei eingeschalteter Zündung und stehendem Motor die Pumpe abgeschaltet wird. Dies erfolgt über einen Öldruckschalter unter dem Ölfilter; kein Öldruck = Benzinpumpe schaltet ab. Die Benzinpumpe ist Original von Corona. Der Aufbau ist recht simpel. In der Pumpe befindet sich ein Sieb, das gröbere Verunreinigungen zurück hält. Durch Rost im Inneren der Pumpe kann die Pumpe schwergängig werden oder gar nicht mehr laufen, dann sollte der Rostansatz innen entfernt werden. Die kleinen Flügel der Pumpe können auch festpappen, so dass die Förderleistung nicht mehr ausreicht.
Im Fall einer defekten Benzinpumpe kann problemlos eine moderne elektrische Benzinpumpe eingebaut werden. Wichtig ist dabei aber der Druck, den die Pumpe aufbaut – dieser darf nicht zu hoch sein. Für den Fiat Dino ist ein Benzindruck von 0,2 bis 0,23 kg/cm2 angegeben. Pumpen für Vergasermotoren gibt es in verschiedenen Druckbereichen, Pumpen für Einspritzmotoren entwickeln generell einen viel zu hohen Druck. Diesem sind die Schwimmernadelventile in den Vergasern nicht mehr gewachsen – die Vergaser würden überlaufen. Eine weit verbreitete Pumpe hat Pierburg im Programm (gibt es baugleich auch von anderen Herstellern), ich selbst habe eine Mitsuba Pumpe eingebaut, Hardy Pumpen sollen ebenfalls gut sein. Auch für die Anschlüsse der Benzinpumpe gilt: immer mit Schlauchschellen sichern. Manchmal sind die Benzinleitungen grösser im Durchmesser als die Anschlüsse an der Benzinpumpe. Für solche Fälle gibt es Schlauchverbinder aus Kunststoff, die es auch als Reduzierstücke gibt (z.B. von 8mm auf 6mm).
Die Benzinpumpe sitzt in der Nähe des Tanks am Wagenboden und ist an zwei Gummipuffern flexibel gelagert aufgehängt. Das Benzin wird durch die Pumpe aus dem Tank gefördert und zu den Vergasern geleitet. Wenn die Schwimmerkammern gefüllt sind, schliessen die Schwimmernadelventile. Was die Vergaser an Sprit nun quasi nicht mehr „abnehmen“, wird über die Rücklaufleitung wieder zurück in den Tank befördert. Die Rücklaufleitung sieht man am ersten Vergaser (der dem Kühler am nächsten). Hier hat die Hohlschraube, durch die der Sprit von der Kraftstoffbrücke in die Vergaser gelangt, eine zusätzliche kleine Öffnung in der vergaserabgewandten Seite, durch die überschüssiger Sprit in die Rücklaufleitung geführt wird.
Dieses System aus Vor- und Rücklauf hat den Vorteil, dass zum einen immer relativ kühler Sprit zu den Vergasern gelangt und damit die sogenannte „Dampfblasenbildung“ vermieden wird, zum anderen können die Vergaser nicht überlaufen, da überschüssiger Sprit zurück in den Tank laufen kann.
Bei Benzinpumpen mit integriertem Regler reduziert sich die Pumpleistung, wenn der Gegendruck in der Leitung zunimmt, also wenn die Ventile in der Schwimmerkammer zumachen. Das hört man (je nach Benzinpumpe) auch am leiser werdenden Geräusch oder wie bei meiner Mitsuba Pumpe am langsameren Ticken.
Um bei 2,0 Liter Motoren das Überlaufen der Vergaser zu vermeiden, haben die Dinos mit 2 Liter Motor serienmässig einen Benzindruckregler eingebaut (vor dem Kupplungshydraulik- und den beiden Bremsflüssigkeitsbehältern).
Auf alten Pressefotos habe ich diesen Druckregler aber auch an 2,4 Liter Motoren gesehen, im Ersatzteil Katalog ist ebenfalls ein Regler abgebildet. Benzindruckregler können auch nachgerüstet werden (z.B. „Filterking“). Da diese auch einen eingebauten Benzinfilter haben, kann das durchaus sinnvoll sein. Ich meine, nach dem Einbau eine verbesserte Gasannahme sowie reduziertes „Teillastruckeln“ zu bemerken.
3. Die Benzinleitungen
Die Benzinleitungen bestehen wie erwähnt aus Vor- und Rücklauf und aus mehreren Abschnitten. Der Vorlauf hat einen etwas größeren Durchmesser von 8mm, der Rücklauf von 6mm. Zwischen Tank und Benzinpumpe laufen dabei Benzinschläuche, ebenso von der Pumpe zu den festen Leitungen, die komplett am Unterboden entlang bis in den Motorraum laufen. Im Motorraum finden sich dann wieder Schläuche. Es empfiehlt sich dringend, die Schläuche zu prüfen und ggf. auszutauschen, da diese im Lauf der Zeit rissig, brüchig und undicht werden. Dabei stellt sich die Frage, was für Schläuche man verwendet, möglichst originalgetreue oder moderne, möglichst sichere Schläuche. In der Oldtimer Markt 12/2008, in der eine Dino Coupé Kaufberatung ist, steht auch ein Artikel über Benzinschläuche. Kurz zusammengefasst: Früher bestanden Benzinschläuche aus zwei Lagen, einem inneren Gummimaterial (Nitrilkautschuk) und einem aufvulkanisiertem Garngeflecht – der klassische Gewebemantelschlauch. Die Ummantelung kann auch aus Metall bestehen. Im Laufe der siebziger Jahre kamen dann vermehrt dreilagige Schläuche zum Einsatz, bei denen um den Gewebemantel eine weitere Gummischicht aufvulkanisiert ist. Benzinschläuche immer mit Schlauchschellen sichern!
Zum Schluss noch ein Wort zum Thema Filter. Im Dino gibt es keine Feinfilter, nur Siebe: im Tank am Tankgeber, in der Benzinpumpe, in den Vergasern am Zulauf. Der Einbau eines Benzinfilters in den Zulauf zum Vergaser ist daher empfehlenswert. Das kann ein einfacher „In-Line“ Filter sein, den es für ca. 2 Euro gibt, wie erwähnt hat der FilterKing Benzindruckregler auch einen integrierten Feinfilter; die Mitsuba Benzinpumpe hat ebenfalls einen integrierten, austauschbaren Feinfilter. Und auch hier gilt: immer mit Schellen sichern.
Mittlerweile funktioniert die Kraftstoffversorgung meines Dinos wieder weitgehend problemlos. Bisher musste ich noch ca. alle 1.000 Km den „in line“ Filter wechseln, weil der sich zugesetzt hatte. Das hat sich mit dem neuen Tankgeber schon weitgehend erledigt und seit ich letzten Winter meinen Tank ausgebaut, innen strahlen und versiegeln lassen habe, kann ich das Thema „Benzinversorgung“ als erledigt ad acta legen.
Folgende Komponenten werden betrachtet:
- der Tank
- die Benzinpumpe
- die Benzinleitungen.
Die Vergaser bleiben aussen vor, das ist ein Kapitel für sich.
1. Der Tank
Der Tank besteht aus dem Stahltank selbst, der Befestigung, dem Tankgeber und dem Tankverschluss. Der Tank ist irgendwann nach 30 oder 40 Jahren auch mal mit einer Überholung an der Reihe, da er von Innen Rost und Ablagerungen ansetzen kann, der die Leitungen verunreinigen und zusetzen kann. Den Tank zu restaurieren hab ich mir für den nächsten Winter vorgenommen und wird sicherlich auch eine eigene Geschichte wert sein. Der Tank ist mit zwei Stahlbändern an der Karosserie befestigt, zwischen den Stahlbändern und dem Tank liegen original Filzbänder, die leider Wasser ziehen und so ein Rostherd sind. Sie sollten gegen Gummis oder ähnliches, was kein Wasser speichert, ausgetauscht werden.
Im Tank, zugänglich im Kofferraum unter der Reserveradmulde, steckt der Tankgeber. Dies ist eine Einheit, in der die Leitung zum Vergaser und der Rücklauf von den Vergasern zurück zum Tank enthalten sind, ebenso der Schwimmer mit dem Tankgeber. An den Tankgeber kommt man in der Reserveradmulde unter der ovalen Abdeckung. Kabel abziehen (Position merken), Schläuche lösen, 6 Muttern lösen und nebst Unterlegscheiben vorsichtig entfernen (dass sie nicht in den Tank fallen), dann kann man den Tankgeber mit ein paar Drehungen herausziehen.
Bei der Tankgebereinheit bin ich schon auf das erste Problem gestossen, denn das Sieb, welches groben Schmutz zurückhält, war bei mir nicht mehr Original - normalerweise ist das ein langes „Säckchen“, das bis zur Verdickung im Zulauf reicht; bei mir konnte Schmutz am Sieb vorbei angesaugt werden. Ich habe zwischenzeitlich einen (tatsächlich) neuen Originaltankgeber auftreiben können.
Wenn man den Tankgeber schon mal ausgebaut hat, sollte man ihn auch gleich reinigen. Für die Leitungen bieten sich kleine, dünne runde Bürstchen an, die man z.B. an den Bürstenständen an Weihnachtsmärkten bekommen kann.
Da das Ersatzsieb bei mir nicht ganz dicht war, wurde der Sprit nicht nur durch das Sieb angesaugt, sondern auch durch den Spalt zwischen Sieb und Rohr – was dazu führte, dass mein Netz innen voll Dreck war.
Dadurch wurde natürlich auch Dreck in die Leitungen, in die Benzinpumpe und in die Vergaser gefördert – der Einbau eines Feinfilters ist empfehlenswert.
Die Entlüftung des Tanks erfolgt über den Einfüllstutzen, deswegen darf der Tankdeckel nicht hermetisch dicht sein. Kurz unterhalb des Einfüllstutzens mündet die Entlüftungsleitung im Einfüllrohr. Ich hatte während eines Dino Treffens einen neuen Tankdeckel verwendet, der, ohne dass ich es wusste, hermetisch abschloss. Der Effekt war, dass sich im Tank ein Unterdruck aufbaute, so dass ich beim Tanken den Verschluss nur noch sehr schwer mit einem „Plopp“ aufbekam. Schlimmer war aber, dass sich der Tank dadurch nach Innen wölbte. Gegen diesen Unterdruck kommt die Benzinpumpe nicht immer an, deswegen führt eine fehlende oder nicht korrekt funktionierende Entlüftung manchmal zu mangelnder Spritversorgung, der Wagen geht aus. Oft sind die Pumpen aber so stark, dass sie dann den Tank zusammen ziehen.
Ein anderes schwieriges Thema ist der Gummibalg um den Einfüllstutzen, der Benzingase vom Innenraum fernhalten soll und überlaufenden Sprit beim Tanken unter den Wagen leiten soll. Das Gummi ist eigentlich immer gerissen, gebrochen und zerstückelt, was mit ein Grund für Spritgeruch im Innenraum ist. Um den empfindlichen Balg zu schützen, ist im Kofferraum eine Abdeckung um den Gummibalg eingebaut.
2. Die Benzinpumpe
Der Fiat Dino ist mit einer elektrischen Benzinpumpe ausgerüstet. Diese wird über ein Relais bei eingeschalteter Zündung geschaltet und verfügt über einen Sicherheitsschalter, damit bei eingeschalteter Zündung und stehendem Motor die Pumpe abgeschaltet wird. Dies erfolgt über einen Öldruckschalter unter dem Ölfilter; kein Öldruck = Benzinpumpe schaltet ab. Die Benzinpumpe ist Original von Corona. Der Aufbau ist recht simpel. In der Pumpe befindet sich ein Sieb, das gröbere Verunreinigungen zurück hält. Durch Rost im Inneren der Pumpe kann die Pumpe schwergängig werden oder gar nicht mehr laufen, dann sollte der Rostansatz innen entfernt werden. Die kleinen Flügel der Pumpe können auch festpappen, so dass die Förderleistung nicht mehr ausreicht.
Im Fall einer defekten Benzinpumpe kann problemlos eine moderne elektrische Benzinpumpe eingebaut werden. Wichtig ist dabei aber der Druck, den die Pumpe aufbaut – dieser darf nicht zu hoch sein. Für den Fiat Dino ist ein Benzindruck von 0,2 bis 0,23 kg/cm2 angegeben. Pumpen für Vergasermotoren gibt es in verschiedenen Druckbereichen, Pumpen für Einspritzmotoren entwickeln generell einen viel zu hohen Druck. Diesem sind die Schwimmernadelventile in den Vergasern nicht mehr gewachsen – die Vergaser würden überlaufen. Eine weit verbreitete Pumpe hat Pierburg im Programm (gibt es baugleich auch von anderen Herstellern), ich selbst habe eine Mitsuba Pumpe eingebaut, Hardy Pumpen sollen ebenfalls gut sein. Auch für die Anschlüsse der Benzinpumpe gilt: immer mit Schlauchschellen sichern. Manchmal sind die Benzinleitungen grösser im Durchmesser als die Anschlüsse an der Benzinpumpe. Für solche Fälle gibt es Schlauchverbinder aus Kunststoff, die es auch als Reduzierstücke gibt (z.B. von 8mm auf 6mm).
Die Benzinpumpe sitzt in der Nähe des Tanks am Wagenboden und ist an zwei Gummipuffern flexibel gelagert aufgehängt. Das Benzin wird durch die Pumpe aus dem Tank gefördert und zu den Vergasern geleitet. Wenn die Schwimmerkammern gefüllt sind, schliessen die Schwimmernadelventile. Was die Vergaser an Sprit nun quasi nicht mehr „abnehmen“, wird über die Rücklaufleitung wieder zurück in den Tank befördert. Die Rücklaufleitung sieht man am ersten Vergaser (der dem Kühler am nächsten). Hier hat die Hohlschraube, durch die der Sprit von der Kraftstoffbrücke in die Vergaser gelangt, eine zusätzliche kleine Öffnung in der vergaserabgewandten Seite, durch die überschüssiger Sprit in die Rücklaufleitung geführt wird.
Dieses System aus Vor- und Rücklauf hat den Vorteil, dass zum einen immer relativ kühler Sprit zu den Vergasern gelangt und damit die sogenannte „Dampfblasenbildung“ vermieden wird, zum anderen können die Vergaser nicht überlaufen, da überschüssiger Sprit zurück in den Tank laufen kann.
Bei Benzinpumpen mit integriertem Regler reduziert sich die Pumpleistung, wenn der Gegendruck in der Leitung zunimmt, also wenn die Ventile in der Schwimmerkammer zumachen. Das hört man (je nach Benzinpumpe) auch am leiser werdenden Geräusch oder wie bei meiner Mitsuba Pumpe am langsameren Ticken.
Um bei 2,0 Liter Motoren das Überlaufen der Vergaser zu vermeiden, haben die Dinos mit 2 Liter Motor serienmässig einen Benzindruckregler eingebaut (vor dem Kupplungshydraulik- und den beiden Bremsflüssigkeitsbehältern).
Auf alten Pressefotos habe ich diesen Druckregler aber auch an 2,4 Liter Motoren gesehen, im Ersatzteil Katalog ist ebenfalls ein Regler abgebildet. Benzindruckregler können auch nachgerüstet werden (z.B. „Filterking“). Da diese auch einen eingebauten Benzinfilter haben, kann das durchaus sinnvoll sein. Ich meine, nach dem Einbau eine verbesserte Gasannahme sowie reduziertes „Teillastruckeln“ zu bemerken.
3. Die Benzinleitungen
Die Benzinleitungen bestehen wie erwähnt aus Vor- und Rücklauf und aus mehreren Abschnitten. Der Vorlauf hat einen etwas größeren Durchmesser von 8mm, der Rücklauf von 6mm. Zwischen Tank und Benzinpumpe laufen dabei Benzinschläuche, ebenso von der Pumpe zu den festen Leitungen, die komplett am Unterboden entlang bis in den Motorraum laufen. Im Motorraum finden sich dann wieder Schläuche. Es empfiehlt sich dringend, die Schläuche zu prüfen und ggf. auszutauschen, da diese im Lauf der Zeit rissig, brüchig und undicht werden. Dabei stellt sich die Frage, was für Schläuche man verwendet, möglichst originalgetreue oder moderne, möglichst sichere Schläuche. In der Oldtimer Markt 12/2008, in der eine Dino Coupé Kaufberatung ist, steht auch ein Artikel über Benzinschläuche. Kurz zusammengefasst: Früher bestanden Benzinschläuche aus zwei Lagen, einem inneren Gummimaterial (Nitrilkautschuk) und einem aufvulkanisiertem Garngeflecht – der klassische Gewebemantelschlauch. Die Ummantelung kann auch aus Metall bestehen. Im Laufe der siebziger Jahre kamen dann vermehrt dreilagige Schläuche zum Einsatz, bei denen um den Gewebemantel eine weitere Gummischicht aufvulkanisiert ist. Benzinschläuche immer mit Schlauchschellen sichern!
Zum Schluss noch ein Wort zum Thema Filter. Im Dino gibt es keine Feinfilter, nur Siebe: im Tank am Tankgeber, in der Benzinpumpe, in den Vergasern am Zulauf. Der Einbau eines Benzinfilters in den Zulauf zum Vergaser ist daher empfehlenswert. Das kann ein einfacher „In-Line“ Filter sein, den es für ca. 2 Euro gibt, wie erwähnt hat der FilterKing Benzindruckregler auch einen integrierten Feinfilter; die Mitsuba Benzinpumpe hat ebenfalls einen integrierten, austauschbaren Feinfilter. Und auch hier gilt: immer mit Schellen sichern.
Mittlerweile funktioniert die Kraftstoffversorgung meines Dinos wieder weitgehend problemlos. Bisher musste ich noch ca. alle 1.000 Km den „in line“ Filter wechseln, weil der sich zugesetzt hatte. Das hat sich mit dem neuen Tankgeber schon weitgehend erledigt und seit ich letzten Winter meinen Tank ausgebaut, innen strahlen und versiegeln lassen habe, kann ich das Thema „Benzinversorgung“ als erledigt ad acta legen.